20.03.2022: Ochtmisser SV II – 2. Herren

Ochtmissen II : Eintracht II 0:3 (0:2)

Ochtmissens Stefan Drews: „Eigentlich konnte ich keinen großen Unterschied erkennen, aber die SVE war eben in der Offensive konsequenter als wir. Unsere Jungs sind im Sturm einfach zu harmlos. Durch zwei lange Bälle lagen wir mit 0:2 hinten, die Gegentore hätte man auch verteidigen können. Nach der Pause hatten wir in den ersten 15 Minuten 3-4 gute Situationen, da fehlte uns auch ein wenig das Glück. Der Treffer zum 0:3 hat uns natürlich den Stecker gezogen, danach war die Partie durch.“

Tore

0:1 Okorn (26.)
0:2 Okorn (42.)
0:3 Bockelmann (62.)

1. + 2. Frauen, 1. Herren fallen aus

Jetzt wird es anscheinend noch anstrengender: auf allen Ebenen fallen – zumeist coronabedingt – Spiele aus. Auch die SV Eintracht ist betroffen, so wurden die Begegnungen der Ober- und Landesligafrauen abgesagt, auch die erste Herren reist nicht nach Rosche.
Als einziges Seniorenteam wird die 2. Herren am Sonntag bei der Zweitvertretung des Ochtmisser SV antreten.
Bereits am Freitag konnte die U12 in der Kreisliga den SV Holdenstedt mit 2:1 bezwingen, mit dem gleichen Resultat unterlag die 7er-U12 beim FC Oldenstadt.
Ein Überblick über die derzeitigen Absagen:
Sa., 15:30 Uhr U10 – VfL Lüneburg
Sa., 16:00 Uhr SV Rosche – 1. Herren (neuer Termin 18.04.2022, 15:00 Uhr)
Sa., 16:00 Uhr TuS Barendorf – 4. Frauen (neuer Termin 15.05.2022, 15:00 Uhr)
Sa., 18:00 Uhr 2. Frauen – SG Anderlingen/Byhusen (die Gäste treten nicht an)
So., 13:00 Uhr 1. Frauen – SV Suddendorf-Samern (neuer Termin 10.04.2022, 13:00 Uhr)

Wir wünschen natürlich trotzdem ein angenehmes und erfolgreiches Wochenende!

Jahreshauptversammlung 31. März 2022

Donnerstag, den 31.3.2022, 19:30 Uhr

Vereinsgaststätte „FAIR PLAY“ auf der Hasenburg

Folgende Punkte stehen auf der Tagesordnung:
1. Begrüßung
2. Ehrungen
3. Verlesung des Protokolls der JHV vom 28.3.2019 und 12.4.2019
4. Grußworte der Gäste
5. Bericht des Vorstandes
6. Bericht der Kassenprüfer
7. Entlastung des Kassenwartes
8. Entlastung des Vorstandes
9. Wahlen
10. Anträge (10 Tage vor der JHV an die Geschäftsstelle)
11. Haushaltsplan für 2022
12. Verschiedenes

Mit sportlichem Gruß
Der Vorstand
Lüneburg, den 06.03.2022

Die Jahreshauptversammlung findet unter den derzeit geltenden gesetzlichen Bestimmungen statt. Zum jetzigen Stand (Anfang März) bedeutet dies unter 3G-Bedingungen (geimpft, genesen oder getestet). Während der gesamten Sitzung ist eine FFP2-Maske zu tragen.
Zutritt nur für Vereinsmitglieder, deren Bevollmächtigte oder geladene Gäste möglich!

Die Originaleinladung zum Download findet sich HIER.

Großartige Spendensumme

Nach dem Benefizspiel wurden großartige 4.700 € Spenden gezählt, die der Stiftung Hof Schlüter, die sich sehr bei der Hilfe zugunsten der Ukraine engagiert, übergeben werden sollten.
Nach dem Spiel meldeten sich aber noch ein größerer und einige kleine Spender, so dass SVE-Geschäftsführerin Linda Kunzelmann letztendlich sage und schreibe

–> 5.200 € <–

an die Stiftung überweisen konnte.
Der Lüneburger SK und die SV Eintracht bedanken sich bei allen Spendern – das war ein toller Abend!

09.03.2022: 1. Herren – Lüneburger SK

SV Eintracht Lüneburg – Lüneburger SK 0:4 (0:1)

Mi., 09.03.2022, 19:00 Uhr Lüneburg, Siegfried-Körner-Stadion Hasenburg, 300 Zuschauer
SVE: Stewart – Pritschau, Kölpien, Wollitz (76. Najjar), Schulz, Bengel (68. Mann), Wöbcke, Köpke, Edler (51. Rybakowski), Franke (51. Lorenz), Maatouk (76. Gutmann).
LSK: Zlomusica (46. Hüster) – Litvinov (46. Hefele), Pägelow (46. Ghubasaryan), Correia Cà, Filimonov (46. Hübner)– Wolk, Hildebrand (46. Barajas), Yagmur – Zoch, Meyer (75. Birjukov), Njie
Schiedsrichter: Jan-Erik Ramm / Hanna Hofmann – Kilian Sieper (alle SV Eintracht)
Tore: 0:1 (20.) Meyer, 0:2 (68., Foulstrafstoß) Meyer, 0:3 (72.) Meyer, 0:4 (90.) Zoch

Großartig! LSK und Eintracht spielen 4700 Euro für Ukraine-Hilfe ein

Spieler und Einlaufkinder winken den Zuschauern vor dem Spiel zu.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Regionalligist Lüneburger SK hat den Derby-Klassiker beim Bezirksligisten Eintracht Lüneburg 4:0 (1:0) gewonnen. Viel wichtiger war aber ein anderes Ergebnis: Das Benefizspiel brachte 4700 Euro für die Ukraine-Hilfe der Lüneburger Stiftung Hof Schlüter ein!

Weit über 300 Zuschauer kamen an diesem kalten Abend auf die Hasenburg – und zahlten freiwillig gern mehr als die 5 Euro Eintritt. „Viele haben einen Zehner oder Zwanziger hingelegt und gesagt: Stimmt so“, freut sich Eintracht-Geschäftsführerin und Stadionkassiererin Linda Kunzelmann.

Großspenden stocken die Summe auf

So kam die stolze Summe von 4700 Euro zusammen, zumal die Lüneburger Sicherheitsunternehmen K+L Dienstleistungen und Secu Nord noch je 500 Euro draufgelegt haben.
Da das Geld an die Stiftung Hof Schlüter geht, können alle Spenderinnen und Spender sicher sein, dass die Hilfe direkt ankommt. Die Stiftung unterstützt seit über zwei Jahrzehnten Krankenhäuser, Schulen und Kinderheime in der Ukraine, bringt auch jetzt noch Sattelschlepper mit Hilfsgütern ins Kriegsgebiet. Die Mitarbeiter wissen genau, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Der nächste Laster startet am kommenden Freitag in die Ukraine.

Bei der Spendenübergabe (v. l.): LSK-Teammanager Thorsten Jaskolla. Eintracht-Spieler Ricardo Rybakowski, LSK-Spieler Daniel Hefele, Geschäftsführer André Novotny von der Stiftung Hof Schlüter mit Lebenspartnerin Susanne Wermuth, Eintracht-Teammanager und Marketingleiter Thorsten Hanstedt, Eintracht-Geschäftsführerin Linda Kunzelmann, LSK-Torwart Maximilian Hüster und Eintracht-Abwehrchef Pascal Kölpien.
Foto: Jürgen Poersch

Novotny hellauf begeistert

André Novotny, Geschäftsführer der Stiftung, war gestern Abend auf der Hasenburg. Er war hellauf begeistert: „Unglaublich, wie die beiden Vereine so schnell ein solches Event auf die Beine gestellt haben. Die Hilfsbereitschaft der Zuschauer hat mich tief beeindruckt. Die Atmosphäre war dem Anlass angemessen, das war bewegend.“
Natürlich freute sich Novotny auch riesig über die Höhe der Spendensumme: „Die 4700 Euro gehen direkt in die Ukraine-Hilfe, bei uns fällt kein einziger Euro an Verwaltungskosten an.“

Geld für Lebensmittel und Waisenkinder

Wofür wird das Geld konkret verwendet? „Wir finanzieren davon die Sattelzüge, die mit Hilfsgütern in die Ukraine starten. Wir bringen medizinische Geräte und Lebensmittel nach Bila Zirkwa bei Kiew. Außerdem setzen wir das Geld für die 31 Straßen- und Waisenkinder ein, die wir gerade aus dem Kriegsgebiet rausgeholt und in der Lüneburger Jugendherberge sowie bei einer befreundeten Stiftung in Soltau untergebracht haben.“
Das Spendengeld ist also in besten Händen. Vielen Dank an alle, die zu diesem tollen Ergebnis beigetragen haben!

Da haben die Fußball-Traditionsvereine Eintracht und LSK gemeinsam eine großartige Aktion auf die Beine gestellt. Alles klappte perfekt, weil in beiden Klubs richtig gute, engagierte Menschen am Werk sind. Wer weiß, was diese beiden Vereine zusammen erreichen könnten …

Vogt: „Das sollten wir öfter machen“

Auch Schiedsrichter-Obmann Oliver Vogt vom Gastgeber Eintracht war begeistert: „Das war ein sehr schöner Abend. Eintracht und LSK sollten so etwas öfter zusammen machen. Vielleicht können wir dieses Benefizspiel ja zur ständigen Einrichtung machen und jedes Jahr einmal für einen guten Zweck spielen.“ Gute Idee!
Kommen wir zum Spiel. LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli saß wie schon beim Regionalliga-Spiel gegen den Heider SV allein auf der Bank, weil Teamchef Rainer Zobel immer noch unter einer Erkältung leidet. Ob Zobel beim Auswärtsspiel am kommenden Sonntag (14 Uhr) bei Altona 93 wieder auf der Höhe ist, bleibt offen.

Eintracht wehrt sich hervorragend

Auf dem ausgezeichnet bespielbaren Rasenplatz in der Hasenburg legte der LSK engagiert los. Kein Wunder, im 24er-Kader ist der Konkurrenzkampf groß. Da will sich jeder empfehlen, auch in einem Benefizspiel.

Das war das 1:0 von Malte Meyer (Mitte). Mitspieler Bibie Njie reißt schon die Arme hoch.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Doch die stark verjüngte Eintracht mit vielen Talenten aus den eigenen Reihen hielt sehr gut dagegen. Routinier Pascal Kölpien dirigierte die Abwehr der Blauen hervorragend, im Tor stand mit Joshua Stewart ein Klassemann, vorne sorgte Sammy Maatouk mit einigen technischen Finessen für Begeisterung im Eintracht-Fanblock. So reichte es für den LSK nur zur 1:0-Pausenführung, die Malte Meyer in der 20. Minute erzielte.

Eintracht-Trainer Philipp Zimmermann hatte seine Jungs gut eingestellt. Die starke Defensivleistung kann den Blau-Weißen Hoffnung für die Abstiegsrunde machen.

Stark auch die Schiedsrichter-Leistung: Jan-Erik Ramm von Eintracht Lüneburg leitete die Partie souverän, hatte auch keine große Mühe, weil beide Mannschaften zwar hochmotiviert, aber immer fair zur Sache gingen.

Nach etlichen Wechseln auf beiden Seiten wurde der LSK-Druck in der zweiten Halbzeit immer stärker. Malte Meyer erhöhte in der 67. Minute per Foulelfmeter auf 2:0 und in der 72. Minute nach schönem Rückpass von Zoch auf 3:0. Den 4:0-Endstand markierte der starke Rechtsaußen Maximilian Zoch in der 89. Minute.

Aber, wie gesagt, das sportliche Ergebnis zählte an diesem denkwürdigen Abend weniger als die beeindruckende Aktion gegen Putins Angriff auf die Ukraine. Die große Fußball-Familie hat ein klares Zeichen gesetzt: NO WAR! KEIN KRIEG!

So spielte der LSK: Zlomusica (46. Hüster) – Litvinov (46. Hefele), Pägelow (46. Ghubasaryan), Correia Cà, Filimonov (46. Hübner)– Wolk, Hildebrand (46. Barajas), Yagmur – Zoch, Meyer (75. Birjukov), Njie
Eintracht spielte mit: Stewart – Pritschau, Kölpien, Wollitz, Schulz, Bengel, Wöbcke, Köpke, Edler, Franke, Maatouk.
Eingewechselt wurden: Beckmann, Gutmann, Mann, Lorenz, Rybakowski und Najjar

Hier kommen weitere Fotos:

Der Bericht wurde von Juergen Poersch (LSK) fast 1:1 übernommen und erschien zuerst auf der Homepage des Lüneburger SK – vielen Dank für die Erlaubnis zur Übernahme!


Der Vorbericht vom Lüneburger SK (Dank an Jürgen Poersch) und der SV Eintracht findet sich HIER.

SV Eintracht und der LSK:
Benefizderby für die Ukraine

Lüneburg. Was eine Rivalität aus früheren Zeiten lange verhinderte, schafft jetzt Putins Krieg in der Ukraine: Am heutigen Mittwoch (19 Uhr, Hasenburg) treffen Bezirksligist SV Eintracht Lüneburg und Regionalligist Lüneburger SK im Derby-Knaller aufeinander. Der Eintritt kostet 5 Euro, es gilt 3G.
Mit dem Spiel wollen beide Klubs die humanitäre Arbeit unterstützen: Der Erlös fließt an die Lüneburger
Stiftung Hof Schlüter, die bereits seit vielen Jahren in der Ukraine engagiert ist und zuletzt schon einen großen Hilfskonvoi auf den Weg brachte.
Die Idee zum Spiel hatte Eintrachts Schiri-Obmann Oliver Vogt, fand sofort Zustimmung auch im LSK-Team.
Vogt ist persönlich vom Krieg in der Ukraine berührt. Sein Schiedsrichterfreund Anton Borsuk lebt mit seiner Familie in Kiew: „Wir kennen uns seit vielen Jahren, ich habe ihn schon mehrere Male in Kiew besucht“, erzählt Vogt. Jetzt will die Familie sich in Sicherheit bringen. „Anton hat mir Bilder geschickt, wie er mit seiner schwangeren Frau und dem anderthalbjährigen Kind im Keller sitzt und
ums Überleben bangt“, sorgt sich Vogt um den Freund.
Jetzt hoffen er und beide Teams auf die Unterstützung vieler Fußballfreunde. Auch das Schiri-Trio unterstützt den guten Zweck: Jan-Erik Ramm, Hanna Hofmann und Kilian Sieper verzichten auf ihre Gage.
Die an Geschichte und Geschichten reiche Rivalität beider Klubs kühlte in den letzten Jahrzehnten zunehmend ab. Das letzte Pflichtspiel gegeneinander gab es 2004, als der Bezirksligist Eintracht im NFV-Bezirkspokal einen spektakulären 10:9-Sieg gegen den Niedersachsenligisten LSK holte. 2000 Zuschauer waren damals dabei.
Mehr als 17 Jahre später gibt‘s jetzt also eine Neuauflage eines Derbys mit Seltenheitswert. Beide Klubs setzen damit trotz aktueller Abstiegssorgen ein starkes Zeichen der Solidarität, kicken gemeinsam gegen den Krieg. grm

Lünepost v. 09.03.2022

Mit diesem Video kündigte die erste Herren das Spiel an:

Benefiz-Classico: Eintracht und LSK spielen Mittwoch für die Ukraine

Publikumsmagnet: Rund 2000 Zuschauer sahen im Jahr 2004 auf der Hasenburg eine dramatische Pokal-Partie. Der LSK unterlag der Eintracht 9:10 nach Elfmeterschießen. Links die LSK-Spieler Sachs und Birkner, rechts die Einträchtler Kolle und Klepatz, die vom LSK gekommen waren. Mittwoch gibt es eine Neuauflage des Derbys – wieder auf der Hasenburg.
Foto: Michael Behns

Es ist der Classico: Eintracht und LSK, die großen Traditionsvereine des Lüneburger Fußballs, treffen sich am kommenden Mittwoch um 19 Uhr auf der Hasenburg zum Freundschaftsspiel. Gemeinsam wollen sie ein Zeichen gegen Putins Angriffskrieg setzen.

Der Eintritt beim Benefizspiel kostet 5 Euro. Der gesamte Erlös der Partie geht an die Lüneburger Stiftung Hof Schlüter, die seit Jahrzehnten soziale Projekte in der Ukraine unterstützt und auch jetzt unter schwierigsten Bedingungen Lastwagen mit Hilfsgütern in das Kriegsgebiet schickt. Großartig, dass LSK und Eintracht trotz uralter Rivalität in dieser schlimmen Zeit zusammenfinden und gemeinsam helfen.

Beim Spiel gilt die 3G-Regel. Das heißt: Vollständig Geimpfte und Genesene kommen sowieso rein, aber auch Ungeimpfte, wenn sie einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist.

1978: Beim letzten Punktspiel-Derby war Zobel dabei

Gastgeber Eintracht spielt heute in der Bezirksliga und der LSK drei Klassen höher in der Regionalliga. Doch das war nicht immer so. Die Eintracht hat eine große Vergangenheit, war einst auf Augenhöhe mit dem Ortsrivalen. Blicken wir zurück auf einige Duelle der Vergangenheit.


Das letzte Punktspiel zwischen LSK und Eintracht fand im Februar 1978 in der Verbandsliga statt – vor 44 Jahren also. Auf Schnee endete es vor 1100 Zuschauern in Wilschenbruch 1:1.

Dribbelkönig Detlef Olaidotter, später Bundesliga-Profi, hatte den LSK mit 1:0 in Führung gebracht. Doch Eintracht-Mittelfeld-Lunge Dieter Krause schoss das 1:1. Mit Bruder Helmut Krause, dem legendären Torwart, wechselte er später zum LSK. Im Mittelfeld der Wilschenbrucher spielte damals übrigens Rainer Zobel, jetzt Teamchef des LSK.

Ein Blick zurück auf klingende Namen des Lüneburger Fußballs. Das waren die Aufstellungen beim Derby 1978:

LSK: Scheller – Jaschik – Gurski, Warsitzka, Kosak – Zobel, Urban, Kirk – Olaidotter, Ulbrich, Körtge. Trainer: Rieckmann

Eintracht: H. Krause – Pape – Schlüter, Soltau, D. Ebel – R. Ebel, Eichhoff,
D. Krause – Jurischka, Langer, Ehrenberg (81. Vogt). Trainer: Pape

Ex-Wilschenbrucher Dirk Reimann warf den LSK 1990 mit zwei Toren aus dem Pokal.
Foto: Jürgen Poersch

1990: Ausgerechnet Reimann schoss den LSK ab

Zweimal trafen Eintracht und LSK im Pokal aufeinander. Im August 1990 siegten die Blau-Weißen 2:1 auf der Hasenburg. Zwar hatte Thomas Lohmann den LSK 1:0 in Führung geschossen. Doch ausgerechnet der Ex-LSKer Dirk Reimann ballerte die Eintracht noch vor der Pause mit zwei Toren zum Sieg.

Das waren die Aufstellungen beim Derby 1990:

Eintracht: Sander – Wittkopp – Knacke, Ahrens – M. Warneke, Reimann (46. Ruthemann), Winkelmann, Feye, Gladziejewski (69. Lüth), Abels – O. Warneke. Trainer: Jaschik

LSK: S. Kathmann – Kern – Ebrecht, Ulinski – Torp, Mackensen, Maiwald, Kämmer (82. H. Sieben), M. Rose – Lohmann (86. Laczka), Wagner. Trainer: Spincke

2004: Das Zoff-Derby auf der Hasenburg


Unvergessen bleibt das Pokalderby im Juli 2004. Es war voller Brisanz, weil LSK-A-Jugendtrainer Jens Lorbach kurz zuvor im Zoff mit vielen Talenten zum damaligen Bezirksligisten Eintracht gewechselt war. In einem hochemotionalen Spiel vor rund 2000 Zuschauern siegte die junge Eintracht 10:9 nach Elfmeterschießen. Das Spiel war symptomatisch für die folgende Saison: Eintracht stieg in die Landesliga auf, der LSK kämpfte in der Niedersachsenliga gegen den Abstieg.

Pokalfight 2004: Tillack (l.) und Höhne vom LSK im Luftkampf mit dem Einträchtler Götzky. Rechts Eintracht-Torwart Kabakci, der das Spiel damals mit einem verwandelten Elfer entschied.
Foto: Michael Behns

Das waren die Aufstellungen beim Derby 2004:

Eintracht: Kabakci – Thum, Syrowatka (90. Kirchner), Knacke, Geffert (53. Grabowski) – Götzky, Behrens, Wehler, Geidies (65. Krasna) – Kolle, Klepatz. Trainer: Lorbach

LSK: Holtz – Birkner (87. Ziemer) – Sachs, Posnanski – Harms (46. Tillack), Schmidt (46. Höhne), Hiob, Stenzel, Schellin – Portakal, Abshagen. Trainer: Seeliger, heute Coach des Regionalligisten Weiche Flensburg

In den folgenden Jahren trafen beide Klubs gelegentlich in der Sommerpause beim AOK-Pokal oder dem Nachfolger LZ-Cup aufeinander. Sonst gab es nur wenige Berührungspunkte.

Es tauchten zwar immer mal wieder Gerüchte um eine Fusion der Traditionsvereine auf, doch dabei blieb es auch. Die großen alten Fußballvereine dieser Stadt fanden nicht zueinander. Schade, wie nicht wenige finden.

Trotz Abstiegsstress gemeinsam gegen Krieg

Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit zurück in die Gegenwart. Der LSK hat gestern 2:0 gegen den Heider SV gewonnen und drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt eingefahren. Die Eintracht hat am Wochenende 0:3 gegen den MTV Römstedt verloren und steht in der Bezirksliga-Abstiegsrunde, die am 20. März beginnt.

Schön, dass beide Vereine trotz Abstiegsstress gemeinsam für die Opfer des grausamen Krieges in der Ukraine spielen. Endlich wieder ein Ortsderby! Wie kam es zu der Idee? „Eintracht hat bei uns angefragt, und unsere Mannschaft war sofort dafür“, berichtet LSK-Teammanager Thorsten Jaskolla.

Schiri-Gespann verzichtet auf Geld

Auch Schiedsrichter hat Eintrachts engagierter Schiri-Obmann Oliver Vogt schnell gefunden: Jan-Erik Ramm wird die Partie leiten, an der Linie stehen Hanna Hofmann und Kilian Sieper. Super: Die drei Eintracht-Referees verzichten für den guten Zweck auf ihre Gage. Vogt sagt: „Natürlich haben Schiedsrichter auch bei diesem Spiel freien Eintritt, aber ich würde mich schon freuen, wenn sie unsere Aktion unterstützen und freiwillig Eintritt zahlen.“

Vogt bangt um Freund Anton in Kiew

Oliver Vogt ist auch persönlich vom Krieg in der Ukraine betroffen. Sein Schiedsrichter-Freund Anton Borsuk lebt mit Familie in Kiew: „Wir kennen uns seit vielen Jahren, ich habe ihn schon mehrere Male in Kiew besucht“, erzählt Vogt.

Jetzt erreichte ihn ein Hilferuf: „Anton hat mir Bilder geschickt, wie er mit seiner schwangeren Frau und dem anderthalbjährigen Kind im Keller sitzt und ums Überleben bangt.“ Vogt hat ihn aus der Ferne unterstützt, damit Borsuk sich ein Auto besorgen und aus dem Bomben-Inferno entfliehen kann.

„Anton hat mir noch gemailt, dass sie auf dem Weg zur polnischen Grenze sind, danach habe ich nichts mehr von ihm gehört. Er ist Mitte 30, ich weiß gar nicht, ob er über die Grenze darf“, bangt Vogt.

Sollte der Familie die Flucht gelingen, dann hat der Einträchtler für eine erste Unterkunft bei einem Schiri-Freund in Berlin gesorgt. „Ich hoffe, sie schaffen es bis Berlin. Danach wollen sie weiter ans andere Ende der Welt, soweit wie möglich weg von Russland – für immer.“

So rückt Putins Krieg immer näher. Stark, dass Eintracht und LSK ein entschiedenes Zeichen gegen den Wahnsinn setzen. Diese Aktion hat die Unterstützung von vielen Fußballfreunden verdient. Auf geht’s zum Classico in die Hasenburg!

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