Lünepost v. 24.02.2024

EINTRACHT NEU SORTIERT: Die 4. Mannschaft wurde abgemeldet, Spielerinnen rücken auf. Die Idee: besser besetzte Kader, weniger kurzfristiges „Aushelfen“.
Foto: grm

Die Eintracht-Frauen räumen auf

VON STEFAN GROSSMANN

SVE meldet Kreisliga-Team ab • Neues Trainerduo führt die Landesliga-Mannschaft

Lüneburg. „zg“, zurückgezogen heißt es in den Fußball-Spielplänen immer dann, wenn Vereine ihre Mannschaften während der Saison vom Spielbetrieb abmelden. Kurz vor dem Start in die Rückrunde tauchte der Vermerk jetzt auch beim Kreisliga-Frauenteam der SV Eintracht Lüneburg auf.
Es ist zwar „nur“ die 4. Mannschaft der SVE, doch der Rückzug hat Auswirkungen bis ins Oberliga-Team des größten Frauenfußball-Vereins der Region.
Gab es den großen „Knall“ bei der Eintracht? „Nein“, besänftigt SVE-Obmann Alexander Behr. „Das ist ein Schritt dahin, dass es nicht mehr knallt.“ Denn in die Oberliga- und die Landesliga-Saison war der Klub mit knapp besetzten Kadern gestartet. Beide Mannschaften brauchten immer wieder Unterstützung von Bezirks- oder Kreisliga-Spielerinnen.
„Vor der Saison haben wir noch gesagt: Wir versuchen es! Aber das ständige Aushelfen war für alle anstrengend“, sagt Behr. Eine Neuordnung musste dringend her. Und das ging nur durch Abmeldung der „Vierten“, erklärt der Eintracht-Obmann: „Der Verband lässt eine Abmeldung nur für das unterklassigste Team zu. Aber für uns gilt auch: Oberliga, Landes- und Bezirksliga wurden mal sportlich erkämpft – warum soll man das aufgeben?“ Aus der geopferten 4. Mannschaft und der „Dritten“ rücken nun einige hoch in die Landesbzw. Bezirksliga-Kader. Behr: „Klar war das erstmal ein Schock. Vor allem für Anfängerinnen, die jetzt in der Bezirksliga ran müssen …“
Zudem gab es vor allem im Landesliga-Lager einiges an Dynamik: Zunächst verließ Trainer Martin Siemer das Team, später folgte nicht ganz ohne Nebengeräusche die Trennung von Michael Krienke – und nach dieser Entscheidung verabschiedeten sich mit Nadja Kühl und Fatima El-Zein auch noch zwei Stammspielerinnen. Sie wechselten zu Bezirksligist Eintracht Elbmarsch.
Die „neue Zweite“ übernehmen nun Olaf und Ole Matzen. „Wir haben auf allen Kanälen gesucht“, berichtet Alexander Behr. Das Vater-Sohn-Duo aus Stade überzeugte: „Bisher sind alle begeistert.“
Auch langfristig blickt er optimistisch nach vorn: „Das wird jetzt ein Übergangsjahr. Nächstes Jahr rücken viele B-Mädels auf, dann wollen wir auch wieder eine 4. Mannschaft anmelden.“ Zudem laufe die Kooperation in der MSG Brietlingen/Erbstorf/ Eintracht gut: „Darüber sind wir sehr froh! In drei, vier Jahren wird sich das so richtig auswirken.“
Eine Sorge bleibt aber noch: Für nunmehr drei SVE-Mannschaften gibt es mit Kim Moritzen und Ann-Kathrin Rehbeck nur zwei Torhüterinnen. „Es bleibt für uns eine Aufgabe, gute Fußballerinnen zu gewinnen“, wirbt der Obmann um Neuzugänge.
Am kommenden Wochenende stehen die ersten Bewährungsproben für die neu formierten Eintracht-Frauen an: Am Sonntag, 3. März (15 Uhr), spielt das Landesliga-Team gegen den TSV Stelle. Die „neue Dritte“ kickt schon tags zuvor: Am Samstag, 2. März (15 Uhr) ist Scharmbeck-Pattensen-Ashausen zu Gast auf der Hasenburg. Die Oberliga-Mannschaft des Trainerduos Linus Schmidt und Tjark Pöpken, das künftig Unterstützung der verletzten langjährigen Eintracht-Spielerin Katharina John bekommt, legt erst eine Woche später los. Erst Ende März hat Eintrachts „Erste“ das nächste Heimspiel.

Lünepost v. 24.02.2024